The International Press Institute’s (IPI) German National Committee issued a statement today “vehemently” protesting the Greek government’s decision to shutter Greece’s public broadcaster, ERT.

Calling the decision “indefensible”, German National Committee Chair and former IPI Chairman Carl-Eugen Eberle said the closure constituted an unacceptable government intervention into broadcasting freedom “of the kind one would see in a totalitarian state.”

Eberle, the former director of legal affairs at the German broadcaster ZDF, regretted that the Greek people would now be deprived of a critical source of reliable information at a time of national crisis.

Read the full statement below (in German)

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IPI protestiert gegen Schließung des griechischen Rundfunksenders ERT

Das Deutsche Nationalkomitee des International Press Institute IPI* protestiert vehement gegen die Schließung des Rundfunksenders ERT, der die griechische Bevölkerung als öffentlich-rechtliche Rundfunkorganisation mit Fernseh- und Radioprogrammen versorgt. Nach Presseberichten wurden in der Nacht zum Mittwoch (12.06.2013) nach und nach die Fernseh- und Radioprogramme von ERT abgeschaltet und der Sendebetrieb eingestellt. Begründet wurde der Schritt mit den Sparauflagen, die Griechenland von der EU auferlegt worden seien und bei denen es nach den Worten des griechischen Regierungssprechers „keine heiligen Kühe“ gebe, wenn alle Griechen Opfer bringen müssten. Für den Rundfunksender ERT gelte dies umso mehr, als er sich nach den Worten des Regierungssprechers durch Verschwendung einerseits und mangelnde Transparenz andererseits auszeichne. Die Regierung plant Entlassungen, von denen nach Gewerkschaftsangaben 2.656 Mitarbeiter betroffen seien, und eine spätere Neugründung des Senders mit nurmehr 1.000 Mitarbeitern.

„Dieses Vorgehen ist unvertretbar und verletzt grundlegende Rechte: Zum einen wird der Bevölkerung die Versorgung mit Radio und Fernsehen genommen, zu deren Finanzierung sie mit der Zahlung von Rundfunkgebühren beigetragen hat. Zum anderen handelt es sich um einen Regierungseingriff in die Rundfunk- und Informationsfreiheit, wie er sonst allenfalls aus totalitären Staaten bekannt wird. Dies wiegt umso schwerer, als dies in Zeiten einer Krise erfolgt, in der die Bürger in besonderem Maße auf eine an den Geboten der Vielfalt und Verlässlichkeit ausgerichtete Versorgung mit Informationen angewiesen sind, wie sie gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk gewährleistet,“ äußerte sich Carl-Eugen Eberle, Vorsitzender des Deutschen IPI Nationalkomitees. „Wir schließen uns den vielfältigen Protesten an, die gegen dieses unverhältnismäßige Vorgehen der griechischen Regierung erhoben werden“, so Eberle in einer ersten Stellungnahme.

Zu der Schließung des griechischen Rundfunksenders ERT siehe:

· Offenen Brief der Europäischen Rundfunkunion EBU in Genf:

http://www3.ebu.ch/files/live/sites/ebu/files/Frontpage%20News/2013/06/20130612_AS_pmletter.pdf

· Stellungnahme des International Press Institute IPI in Wien:

http://www.freemedia.at/home/singleview/article/seemoipi-deeply-concerned-over-closure-of-greek-public-broadcaster.html

*IPI ist ein weltweit tätiges Netzwerk von Verlegern, führenden Journalisten und Medienleuten zur Förderung und zum Schutz der Presse- und Medienfreiheit mit Sitz in Wien.

Wiesbaden, 12. Juni 2013

International Press Institute

Deutsches Nationalkomitee

Der Vorsitzende

Prof. Dr. Carl-Eugen Eberle

Kapellenstr. 68a

65193 Wiesbaden

Tel. 0611-520468

Email: [email protected]

Internet: www.freemedia.at