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Markus Spillmann, der frühere Chefredakteur der Neuen Züricher Zeitung aus der Schweiz, wurde gestern zum 34. Vorstandsvorsitzenden der globalen Geschäftsführung (Executive Board) des Internationalen Presse Instituts (IPI) gewählt.

„Wir leben in schwierigen Zeiten“, sagte Spillmann in seiner Antrittsrede. „Die Pressefreiheit steht zunehmend unter Druck, nicht nur an den Orten, die uns seit jeher bekannt sind. Leider sind auch in Ländern, die bisher auf der Lichtseite der Pressefreiheit wandelten, zunehmend beunruhigende Tendenzen zu beobachten.“

Er fügte hinzu: „Lassen Sie uns zusammen dagegen kämpfen. Lassen Sie uns zusammen gegen die Schikane, die Inhaftierung, die Angriffe, die Folter und den Mord an JournalistInnen und MedienaktivistInnen vorgehen. Lassen Sie uns einen Kreuzzug gegen diese Verbrechen führen, denn JournalistInnen das Wort zu verbieten bedeutet gleichzeitig der Gesellschaft das Wort zu verbieten.“

Spillmann ist der Gründer und Geschäftsführer der Spillmann Media Strategy Management GmbH. Er machte diese Ankündigungen in einer Videobotschaft, die an die IPI-Mitglieder und sonstigen Teilnehmer des IPI Weltkongress und der Generalversammlung 2018 in Abuja, Nigeria, gerichtet war.

Spillmann übernimmt den Posten von John Yearwood, früherer Redakteur des Miami Herald, der im Jahr 2015 beim World Congress in Yangon, Myanmar zum IPI Vorstandsvorsitzenden gewählt worden war und das Amt für zwei Amtsperioden innehatte.

Spillmann lobte die Führungsweise von Yearwood und sagte: „Unter seinem Vorsitz hat IPI nicht nur neue Territorien erschlossen und neue Verbündete gefunden, sondern die Organisation hat in den letzten Jahren auch bei allen wichtigen Bedrohungen der Pressefreiheit ihren Einsatz und ihre Nützlichkeit bewiesen. Und Bedrohungen gab es viele.“

Der IPI Vorstandsvorsitzende wird durch den Vorstand gewählt.

Außerdem wurden bei der IPI Generalversammlung vier neue Vorstandsmitglieder gewählt:

Zaffar Abbas, Chefredakteur bei DAWN, Pakistan
David Jordan, Direktor für Redaktionslinie und Redaktionsstandards bei BBC, Großbritannien
Tom Mshindi, Chefredakteur bei Nation Media Group, Kenia
Khadija Patel, Chefredakteurin bei Mail & Guardian, Südafrika

Patel wurde vom Vorstand zudem als IPI Vizevorsitzende gewählt. Dieses Amt teilt sie sich mit den anderen IPI-Vizevorsitzenden Woosuk Kenneth Choi, Redakteur der Südkoreanischen Zeitung Chosun Ilbo, und Dawn Thomas, Geschäftsführer bei One Caribbean Media Ltd. aus Trinidad und Tobago.

Auf der IPI Generalversammlung wurden außerdem die Vorstandsmitglieder Kaius Niemi, Chefredakteur der Finnischen Helsingin Sanomat, und Sami El Haj, Leiter der Abteilung für Menschenrechte und Bürgerrechte bei Al Jazeera, wiedergewählt.

Zudem traten zwei langjährige Mitglieder des Vorstands zurück. Der frühere Vize-Vorsitzende Ken MacQuarrie, Leiter der Abteilung für Nationen und Regionen beim BBC, sowie Owais Aslam Ali, Vorsitzender bei Pakistan Press International (PPI), hatten ihre Ämter für die maximale zugelassene Amtszeit inne, und traten diese deshalb ab.

Die IPI-Exekutivdirektorin Barbara Trionfi zeigte sich erfreut über die Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden Spillmann.

„Es ist uns eine Freude Markus Spillmann als neuen Vorstandsvorsitzenden bei IPI willkommen zu heißen. Ebenso erfreulich ist die Wahl der neuen Vorstandsmitglieder Zaffar Abbas, David Jordan, Tom Mshindi und Khadija Patel. Die Erfahrung und Diversität, welche sie mit in den Vorstand bringen, wird IPI helfen, sich den weltweit größten Herausforderungen für die Pressefreiheit mit Willensstärke und einer klaren Vision zu stellen“, sagte sie.

„Wir sind John Yearwood für seine große Aufopferung und Tatkraft dankbar, die er als Vorstandsvorsitzender von IPI in die Organisation eingebracht hat. Wir können uns als glücklich schätzen, dass er weiterhin als Vorstandsmitglied des IPI dabei helfen wird, die Pressefreiheit zusammen mit uns zu schützen“, fügte sie hinzu.

Aus dem Englischen übersetzt von Benedikt Stuck.
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